3. Bochumer Disput

Handelspolitik gerecht gestalten? Die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) als politischer Prozess

Bisher galten Verhandlungen von Handelsabkommen als technischer Prozess, der seitens der EU durch Brüsseler Bürokraten durchgeführt wird und kaum öffentliche Aufmerksamkeit oder Protest erregt. Dies hat sich grundlegend mit Beginn der Verhandlungen der Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) zwischen der EU und den USA geändert. Die Verhandlungen lösten eine in dem Bereich noch nie dagewesene Protestwelle und Politisierung der EU Handelspolitik aus. Auch in der Stadt Bochum beteiligte sich eine breite Allianz an einem globalen Aktionstag gegen TTIP in 2015. Mögliche positive wie negative Konsequenzen des Handelsabkommens werden in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Vor allem in Deutschland, einem der prognostizierten ökonomischen Gewinner von TTIP, ist der Widerstand in der Zivilgesellschaft besonders groß. Es wird z.B. befürchtet, dass die Harmonisierung bzw. die gegenseitige Anerkennung von Standards zu einer Absenkung der europäischen Verbraucherschutz-, Umwelt-oder Sozialstandards in Deutschland und Europa führt. Der Bochumer Disput beleuchtet diesen Globalisierungskonflikt, indem er verschiedene Standpunkte miteinander in Gespräch bringt.

Unter anderem werden folgende Fragen diskutiert:

  • Welche potentiellen Auswirkungen könnte TTIP auf den Arbeitsmarkt in Deutschland entfalten?
  • Welche Vorteile bietet TTIP für die Wirtschaft in Deutschland und Europa und speziell kleine und mittelständische Unternehmen?
  • Inwiefern haben die Protestereignisse schon einen Einfluss auf das Verhandlungsgeschehen?
  • Inwiefern hat die Mobilisierungswelle das Verhältnis von sozialen Bewegungen und Gewerkschaften beeinflusst?
  • Welche Rolle kann und soll die nationale Politik spielen?
  • Wie können sich Bürgerinnen und Bürger engagieren- was können oder sollten sie tun?

Es diskutieren:

  • Dr. Sabine Stephan, Institut für Markoökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler Stiftung (IMK), Düsseldorf
  • Peter Scherrer, stellvertretender Generalsekretär Europäischer Gewerkschaftsbund, Brüssel
  • Jochen Bauer, Vorstand der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Bochum
  • Dr. Hans-Peter Merz, Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet, Bochum
  • Prof. Dr. Stefan Schirm, Lehrstuhl für Internationale Politik, Ruhr-Universität Bochum
  • Moderation: Sabrina Zajak, Institut für soziale Bewegungen, Ruhr-Universität Bochum

Termin und Veranstaltungsort

30.05.2016 18-20 Uhr
Ruhr-Universität Bochum, Institut für soziale Bewegungen


Veranstaltungsreihe

Bochumer Dispute
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Weiterführende Informationen und Links

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