Veröffentlichungen des Instituts für soziale Bewegungen

Reihe A: Darstellungen

Die Hoesch-Arbeiter und ihr Werk Band 11

Karl Lauschke
Die Hoesch-Arbeiter und ihr Werk
Sozialgeschichte der Dortmunder Westfallenhütte während der Jahre des Wiederaufbaus 1945-1966

444 Seiten
Preis: 34,80 €

ISBN: 978-3-88474-746-9

Essen: Klartext Verlag 1999


Die Abeiter der Dortmunder Westfalenhütte galten von jeher als eine besonders selbstbewusste, kämpferische Belegschaft, und in der Tat wussten sie ihre Interessen immer entschlossen und konsequent zu vertreten. Dieser Ruf – nicht selten zum legendenumwobenen Mythos verklärt – gründet in einer bestimmten betrieblichen Sozialordnung, wie sie sich historisch herausgebildet hat.

Das Buch zeichnet diesen vielschichtigen, facettenreichen Prozeß vom Zusammenbruch bei Kriegsende bis zum Abschluß der „langen fünfziger Jahre“ detailliert nach. Es zeigt das Hüttenwerk als einen lebendigen sozialen Handlungsraum mit spezifischen Arbeits-, Kooperations- und Machtbeziehungen. In ihm wirken die betrieblichen Akteure, also die Werksleitung, der Betriebsrat sowie die Belegschaft, und reagieren aufeinander. Dabei werden über die Auseinandersetzungen zwischen Werksleitung und Belegschaftsvertretern hinaus auch Spannungen und Konflikte innerhalb der Belegschaft selbst sichtbar, sei es, dass verschiedene parteipolitische Strömungen aufeinandertreffen, sei es, dass nachrückende junge Arbeiter ältere aus ihren angestammten Positionen verdrängen, oder sei es, dass Arbeiter verschiedenen Bereichen des Hüttenwerkes entstammen. Die technologischen Erneuerungen, die gegen Ende der 50er Jahre eingeleitet wurden, veränderten nicht nur die Arbeitsbedingungen, sondern teilweise auch die Qualifizierungsformen und innerbetrieblichen Karrierewege, untergruben aber vor allem die grundlegenden sozialen Strukturen, auf denen die Stärke der Belegschaft gründete.