WAZ, 17.12.2005

Wie ein Dorf zur Großstadt wurde

Das Buch "Bochum und das Ruhrgebiet" gefällt nicht nur Heimatkunde-Fans

von Jonas Hintze

Die Autoren haben sich bei einem einzigartigem Projekt über die Stadt und ihre Geschichte ausgetauscht: In einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe des Stadtarchivs Bochum und des Instituts für soziale Bewegungen (ISB) wurde die Vorarbeit für die Publikation geleistet.

Dr. Jürgen Mittag, Geschäftsführer des ISB, und Dr. Ingrid Wölk, Leiterin des Stadtarchivs, vereinten 16 Beiträge zu Aspekten der Ruhrgebiets- und Stadtgeschichte. Die Dia-Präsentationen, Filmdokus und Diskussionen wurden rege von Studierenden der Ruhr-Uni (Fach Geschichte) besucht - ihre Beteiligung am Projekt hob Dr. Mittag hervor.

"Gerade weil der Staub der Monatnindustrie - die bei der Großstadtwerdung Bochums so eine maßgebliche Rolle spielte - nur noch auf den Akten liegt, ist es erfreulich, dass sich ein Team von Wissenschaftlern der Aufgabe gestellt hat, unter dem Staub der historischen Akten nach den Ursprüngen und Stationen der Großstadtwerdung Bochums zu suchen", loben Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz und Professor Dr.-Ing. Gerhard Wagner, Direktor der Ruhr-Uni, im Vorwort.

"Edel sei der Bau, hilfreich und gut" ist Titel des Beitrages über die Entstehung des Bochumer Rathauses von Dr. Hans Hanke (seit 2004 SPD-Ratsmitglied). Nach den umfangreichen Eingemeindungen in den Jahren 1904, 1926 und 1929 wurde das Rathaus als repräsentativer, hochmoderner "Renaissance-Palast" vom Architekten Karl Roth geplant, so Hanke.

Klaus-Peter Hülder bezieht sich in seinem Beitrag auf das Jahr 1975, in dem die Eingemeindung Wattenscheids vorgenommen wurde. Nicht ohne den WIderstand vieler Wattenscheider - dessen Zentrum Hülder im "Heimat- und Bürgerverein Wattenscheid" sieht. "Der Anspruch auf Rückgemeindung war begründet und besteht heute im Grundsatz weiter, so Hülder in seinem Kommentar.

Am Montag, 19. Dezember, wird das Buch (Klartext, 470 Seiten, 24,90 Euro) um 18:30 Uhr im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets, Clemensstr. 17-19, präsentiert.


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