RUB Pressemeldung, Nr. 294 (2001):

Symposium: Die deutsche Wirtschaftselite im 20. Jahrhundert

Von der Kaiserzeit bis zum Strukturwandel
Symposium: Die deutsche Wirtschaftselite im 20. Jahrhundert
Denken und Handeln der ökonomischen Führungsschichten


Mit „Schlotbaronen“, Warenhausbesitzern, Bankdirektoren und
Unternehmerinnen beschäftigt sich das Symposium „Die
deutsche Wirtschaftselite im 20. Jahrhundert: Kontinuität
und Mentalität“ (11.-13. Oktober, Haus der Geschichte des
Ruhrgebiets, Clemensstr. 17-19, Programm s. u.). Die
Veranstalter – das Institut für soziale Bewegungen der
Ruhr-Universität Bochum, der Arbeitskreis für kritische
Unternehmens- und Industriegeschichte e. V. und die
Gesellschaft für Unternehmensgeschichte e. V. – haben
Referenten aus Deutschland, Österreich, Frankreich und der
Schweiz eingeladen. Sie spannen den weiten Bogen von der
Kaiser- über die Nachkriegszeit bis hin zum Strukturwandel
der 80er- und 90er-Jahre.

Vorträge im Internet

Die Beiträge des Symposiums sind im Internet abrufbar (als
pdf-Dateien) unter http://www.ruhr-uni-bochum.de/isb/

Deutsche Wirtschaftselite: umfassender Ein- und Überblick

Die Veranstalter haben das Symposium in drei Blöcke
unterteilt: Kontinuität und Wandel der deutschen
Wirtschaftselite zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik –
Wirtschaftlicher Strukturwandel und Elitenwechsel 1930
-1990 – Sozialprofil und Mentalitäten der Wirtschaftselite.
Zur Eröffnung wird Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen Kocka
(Präsident des Wissenschaftszentrums Berlin und des
Internationalen Historikerverbandes) einen Überblick
vermitteln über „Unternehmer in der Nachkriegsgesellschaft –
Funktionen, Positionen, Leitbilder.“ Die Referenten
beleuchten unterschiedliche Wirtschaftszweige, zeigen die
Entwicklung der jeweiligen Eliten auf und erläutern deren
Denken und Handeln. Damit gibt das Symposium einen
umfassenden Einblick in die wirtschaftlichen
Führungsschichten Deutschlands der vergangenen 100 Jahre.

Programm

Donnerstag, 11. Oktober 2001

18.00 Uhr, Eröffnung: Unternehmer in Deutschland seit 1945.
Macht, Politik und Kultur im Nachkriegsdeutschland.
Begrüßung: Prof. Dr. Dietmar Petzina, Rektor der
Ruhr-Universität
Einführung: Prof. Dr. Manfred Pohl, Vorstandsmitglied der
Gesellschaft für Unternehmensgeschichte e. V.
Vortrag: Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen Kocka (Präsident des
Wissenschaftszentrums Berlin und des Internationalen
Historikerverbandes): Unternehmer in der
Nachkriegsgesellschaft – Funktionen, Positionen, Leitbilder.

Freitag, 12. Oktober 2001

9.00 Uhr, Begrüßung: Dr. Stefan Unger, Arbeitskreis für
kritische Unternehmens- und Industriegeschichte (AKKU)
9.15 – 12.30 Uhr, Sektion I: Kontinuität und Wandel der
deutschen Wirtschaftselite zwischen Kaiserreich und
Bundesrepublik. Leitung: Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen Kocka
Dr. Bernhard Lorentz, Martin Fiedler, M. A.: Kontinuität in
den Netzwerkbeziehungen der deutschen Industrie-Elite, 1927
– 1955: Eine quantitative und qualitative Analyse.
Martin Münzel, M. A.: Die deutsche Wirtschaftselite und ihre
jüdischen Mitglieder 1927 – 1955.
Dr. Hervé Joly: Ende des Familienkapitalismus? Das Überleben
der Unternehmerfamilien in der deutschen Wirtschaftselite
des 20. Jahrhunderts.
PD Dr. Christiane Eifert: Auf dem Weg zur wirtschaftlichen
Elite: Unternehmerinnen in der Bundesrepublik Deutschland.
Dr. Irene Bandhauer-Schöffmann: Unternehmerinnen.
Selbstständige Erwerbsarbeit von Frauen in der
österreichischen Nachkriegszeit – ein Kontinuitätsbruch?
Dr. Barbara Koller: Herkunft versus Qualifikation? Die
Entwicklung der Anforderungsprofile an die Wirtschaftselite
seit den 1960er Jahren.
12.30 – 14.30 Uhr, Mittagspause
14.30 – 18.00 Uhr, Sektion II: Wirtschaftlicher
Strukturwandel und Elitenwechsel 1930 – 1990. Leitung: Prod.
Dr. Wolfram Fischer
PD Dr. Karl Lauschke: Vom Schlotbaron zum Krisenmanager. Der
Wandel der Wirtschaftselite in der Eisen- und
Stahlindustrie.
Prof. Dr. Dr. Wilhelm Bartmann, Prof. Dr. Werner Plumpe:
Gebrochene Kontinuitäten? Anmerkungen zu den Vorständen der
IG-Farben-Nachfolger 1952 – 1970.
Dr. Lutz Budraß: Sackgasse oder Zwischenspeicher? Die
„Luftwaffenindustrie“ und die Führungsschicht der deutschen
Wirtschaft 1930 – 1960.
Prof. Dr. Hartmut Berghoff: Die Führungsschichten der
mittelständischen Wirtschaft in der Bundesrepublik
Deutschland.
Dr. Heidrun Homburg: Elitenwechsel als Anpassungsprozess:
Warenhausmanager in Deutschland 1930 – 1980/90.
PD Dr. Dieter Ziegler: Strukturwandel und Elitenwechsel im
Bankensektor 1918 – 1957.

Samstag, 13. Oktober 2001

9.00 – 12.00 Uhr, Sektion III: Sozialprofil und Mentalitäten
der Wirtschaftselite. Leitung: Prof. Dr. Dietmar Petzina
Jörg Lesczenski, M. A., Birgit Wörner, M. A.: Der
Unternehmer, sein Wertehimmel und die wirtschaftsbürgerliche
Lebenspraxis bis zur Weltwirtschaftskrise 1930.
Christof Biggeleben, M. A.: Bürgerliche Kontinuitätslinien
im Berliner Unternehmertum zwischen 1890 und 1961.
Dr. Stefan Unger: Zwischen Persönlichkeit und Leistung: Die
Selbstdarstellung von Unternehmern und Managern im
Ruhrgebiet 1930 – 1970.
Dr. Morten Reitmayer: Unternehmer zur Führung berufen –
durch wen? Die Diskussion von Eliten-Vorstellungen und deren
Ausbreitung in der Unternehmerschaft zwischen 1948 und 1967.

Prof. Dr. Michael Hartmann: Soziale Homogenität und
generationelle Muster der deutschen Wirtschaftselite seit
1945.
Dr. Cornelia Rauh-Kühne: Bürgerlichkeit nach 1945?
Unternehmerfamilien zwischen häuslicher Intimität und
Berufswelt.

Weitere Informationen

Dr. Stefan Unger, Zentrum für Interdisziplinäre
Ruhrgebietsforschung (ZEFIR) der Ruhr-Universität Bochum,
Clemensstr. 17-19, 44789 Bochum, Tel. 0234/32-27848, Fax:
0234/32-14253, E-Mail: stefan.unger@ruhr-uni-bochum.de,
Internet: http://www.ruhr-uni-bochum.de/isb/


zit. nach:
http://www.pm.ruhr-uni-bochum.de/pm2001/msg00294.html