Kurz-C.V.

Prof. Dr. Klaus Tenfelde

Klaus Tenfelde wurde als Sohn eines Tiefbauarbeiters am 29. März 1944 in Erkelenz geboren. Nach einer Lehre bei den Bergwerken Essen-Rossenray (1958-1961) arbeitete er zunächst als Bergknappe und anschließend drei Jahre als Polizeivollzugsbeamter im Bundesgrenzschutz.
1967 holte Klaus Tenfelde auf dem zweiten Bildungsweg sein Abitur nach und begann das Studium der Geschichte, Soziologie, Germanistik, Philosophie und Pädagogik an der Universität Münster. Nachdem er einen einjährigen Studienaufenthalt in den USA verbracht hatte, schloss Tenfelde sein Studium im Jahre 1973 in den Fächern Germanistik und Geschichte ab. 1975 promovierte er über die „Sozialgeschichte der Bergarbeiterschaft an der Ruhr im 19. Jahrhundert“. Von 1975-1985 war Tenfelde als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität München tätig, an welcher er 1981 über „Proletarische Provinz. Radikalismus und Widerstand in Penzberg/Oberbayern 1900 bis 1945“ habilitierte.
1985 erhielt Tenfelde eine Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte in Innsbruck. Fünf Jahre später wechselte er nach Bielefeld. Tenfelde hat sich in der Fachwelt den Ruf eines Experten auf dem Gebiet der Arbeitergeschichte – insbesondere des Ruhrgebiets – erworben.
Im Rahmen der Reihe „Geschichte der Arbeiter und der Arbeiterbewegung in Deutschland seit dem Ende des 18. Jahrhunderts“, welche insgesamt elf Bände umfasst, publizierte Tenfelde zusammen mit Gerhard A. Ritter 1992 den Band „Arbeiter im deutschen Kaiserreich 1871-1914“. Dieser erweitert den Ansatz der Reihe dadurch, dass er sozial-, politik-, organisations- und ideengeschichtliche Darstellungsteile verbindet und fernerhin auch regionalgeschichtliche Ergebnisse zugänglich macht. „Weit über die Geschichte der Arbeiter hinausgehend, legen die beiden Autoren im Grunde die erste moderne Sozialgeschichte des deutschen Kaiserreiches vor“ (FAZ, 29.1.1993).
Seit 1995 ist Tenfelde Inhaber des Lehrstuhls für Sozialgeschichte und soziale Bewegung an der Bochumer Ruhr-Universität und Leiter des Instituts für soziale Bewegungen (ISB). Dieses seit 1987 zur Ruhr-Universität Bochum gehörende fächerübergreifende Zentralinstitut ist zu einer anerkannten Einrichtung für Forschung auf dem Gebiet der sozialen Bewegungen geworden. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die internationale und deutsche Arbeiterbewegung. Mit der „Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets“ schuf Tenfelde 1998 eine sozial- und geschichtswissenschaftliche Einrichtung, welche die Erforschung der Geschichte und Gegenwart des Ruhrgebietes unterstützt. Sie verfügt dabei über eine selbständige Abteilung „Archiv für soziale Bewegungen“. Tenfelde ist ferner Vorsitzender der Stiftung und Herausgeber der SBR-Schriftenreihe.
Zudem engagiert sich Klaus Tenfelde für das Ruhrgebiet als „Ruhrstadt“. Demnach soll der alte Montanbezirk zur belebten Stadtregion werden, die in der industriellen Vergangenheit ihre verbindende Identifikation findet.
Im Jahr 2005 veröffentlichte Klaus Tenfelde das Buch „Krupp bleibt doch Krupp. Ein Jahrhundertfest – Das Krupp-Jubiläum in Essen 1912“. Darin untersucht und dokumentiert er die prachtvolle Feier, welche die Firma Krupp in Übereinkommen mit dem Hofe und in Gegenwart Kaiser Wilhelms II. abhielt.
1981 erhielt Tenfelde den Heinz-Meier-Leibnitz-Preis für Nachwuchswissenschaftler und im Jahr 1994 den Preis der Thyssen-Stiftung.
Mit seiner Ehefrau, der Ärztin Dr. Ellen Tenfelde, hat er zwei mittlerweile erwachsene Kinder.

Weitere Veröffentlichungen sind u. a.: „Arbeiterbewegungen im Vergleich“ (1986; Hrsg.), „Bilder von Krupp“ (1994; Hrsg.), „Arbeiter in der SBZ-DDR“ (Hrsg. zusammen mit Peter Hübner, 1999). Zudem ist Tenfelde Mitherausgeber der Zeitschriften „Geschichte und Gesellschaft“ sowie „Zeitschrift für Unternehmensgeschichte“.

Mitgliedschaften u. a. in: der Kommission für die Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Bonn (seit 1986), den Wissenschaftlichen Beiräten des Hauses der Geschichte, Bonn (seit 2000), der Otto von Bismarck-Stiftung (seit 1995), der Friedrich-Ebert-Gedächtnisstätte Heidelberg (seit 1995), des RuhrMuseums (Zeche Zollverein, Essen) und der Historischen Kommission für Westfalen und des Arbeitskreises für moderne Sozialgeschichte.

Adresse:
Institut für soziale Bewegungen
Clemensstraße 17-19
44789 Bochum
Telefon: +49 (0)234 32- 28 68 7
Email:
klaus.tenfelde@ruhr-uni-bochum.de