Vorlesung: Europäische Nationalgeschichten vom Mittelalter bis zur Gegenwart

Prof. Dr. Stefan Berger
14 - 16 Uhr, Dienstag

Veranstaltungs-Nr. 270000
Ort HGB 50
Beginn 14.04.2015

Die Nationalgeschichtsschreibung ist ein bis heute tief verankertes Genre der Geschichtsschreibung in Europa. Diese Vorlesung wir die enge Beziehung zwischen Nationalgeschichtsschreibung und der Konstruktion nationaler Identitäten in Europa näher beleuchten. Vormoderne Formen der Nationalgeschichtsschreibung werden einleitend behandelt, aber der Fokus der Vorlesung liegt auf der Zeit nach 1750 bis zur Gegenwart. Die Institutionalisierung und Professionalisierung der Nationalgeschichtsschreibung wird nachgezeichnet, die Narrative der Nationalgeschichte werden analysiert. Ihre Beziehungen zu räumlichen wie nicht-räumlichen alternativen Formen der Geschichtsschreibung werden untersucht. Und auch die besondere Bedeutung von Grenzen und Grenzregionen für die Nationalgeschichte werden behandelt. Insgesamt gibt die Vorlesung einen Überblick über die Macht der Nationalgeschichte im Hinblick auf die nationale Imagination im
modernen Europa.

Einführende Lektüre:

  • Stefan Berger with Christoph Conrad , The Past as History. National identity and Historical Consciousness in Modern Europe, Basingstoke, 2015
  • Ilaria Porciani und Lutz Raphael (Hrsg.), Atlas of European Historiography The Making of a Pr ofession 1800 – 2005, Basingstoke, 2010.
  • Ilaria Porciani und Jo Tollebeek (Hrsg.), Setting the Standards: Institutions, Networks and Communities of National Historiography, Basingstoke, 2012.
  • Tibor Frank und Frank Hadler (Hrsg.), Disputed Territories and Shared Pasts. Overlapping National Histories in Modern Europe, Basingstoke, 2011.
  • Matthias Middell und Lluis Roura (Hrsg.), Transnational Challenges to National History Writing, Basingstoke, 2013.
  • Stefan Berger und Chris Lorenz (Hrsg.), The Contested Nation: Ethnicity, Class, Religion and Gender in National Histories, Basingstoke, 2008.