Soziale Folgen des Wandels der Arbeitswelt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

In der modernen Gesellschaft ist das Leben grundlegend durch die Art des Arbeitens bestimmt. Entsprechende soziale Folgen hatte der Wandel der Arbeitswelt seit den 1970er Jahren, der etwa durch Prozesse der Automatisierung, Digitalisierung und Expansion des Dienstleistungssektors gekennzeichnet ist.

Das von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Graduiertenkolleg untersucht historisch-empirisch diese sozialen Folgen der veränderten Arbeitswelt. Im Vordergrund stehen die innerbetrieblichen Auswirkungen, Formen neuer sozialer Ungleichheit und das Handeln gewerkschaftlicher Akteure. Dazu verknüpft das Kolleg die zeithistorische Analyse materiell greifbarer Wandlungsprozesse und konkreter Handlungen im politischen und betrieblichen Raum mit der Ebene der Wahrnehmung und Deutung. Die Geschichte der Arbeit wird damitin die Kultur- und Gesellschaftsgeschichte der Nachkriegszeit eingebettet.

Das Promotionskolleg wird gemeinsam vom Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (Frank Bösch, Sprecher und Winfried Süß), dem Institut für zeitgeschichte München - Berlin (Andreas Wirsching) und dem Istitut für soziale Bewegungen (Stefan Berger) getragen. Es arbeitet vernetzt an drei Standorten, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen.

Die Münchener Arbeitsgruppe (Manuela RienksMario Boccia und Malte Müller) untersucht vornehmlich Auswirkungen des sektoralen Wandels der Beschäftigung und veränderter Produktions- und Distributionspraktiken auf soziale Konstellationen innerhalb der Arbeitswelt. Die Potsdamer Arbeitsgruppe (Jessica ElsnerRonny GrundigStefan Zeppenfeld) richtet ihren Blick auf den Zusammenhang zwischen veränderten Arbeitspraktiken und dem Wandel sozialer Ungleichheit. Die Bochumer Arbeitsgruppe (Moritz Müller, Mandy Stalder-Thon, Katharina Täufert) fragt danach, wie Gewerkschaften diese Wandlungsprozesse wahrnahmen und darauf reagierten. Koordiniert wird das Kolleg von Sebastian Voigt.

 

 

 

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